Willkommen!

Du kannst dich gerne Registrieren, um bei YoungPride mitzuwirken.

Registriere dich jetzt!

Thema: Sex Vorliebe … oder doch Fetisch? Und was hat Homosexualität damit zu tun?

Moderator
Apr.
60
5
Teammitglied
YoungPride Moderator 50-Beiträge Discordianer 007-Beiträge
Anzüge, Polizei, Füße, Leder?


Wörter, die in diesem Kontext auf den ersten Blick ungewöhnlich wirken – komisch, sie zusammen zu hören.
Doch was ist eigentlich eine Vorliebe?
Und was ist dann ein Fetisch?
Und was hat Homosexualität damit zu tun?




🔹 Was ist eine Vorliebe?​


Vorliebe (Präferenz)


  • Definition: Etwas, das man besonders gern hat oder bevorzugt.
  • Beispiel: Jemand hat eine Vorliebe für romantische Massagen oder bestimmte Kleidungsstile beim Partner.
  • Merkmal: Sie steigert die Lust, ist aber nicht notwendig, um sexuelle Erregung oder Befriedigung zu empfinden.
  • Vergleich: Wie die Lieblingssoße zum Essen – lecker, aber ohne geht’s auch.



🔹 Und was ist dann ein Fetisch?​


Fetisch


  • Definition: Ein Objekt, Körperteil oder eine Situation, die zwingend notwendig sein kann, um sexuelle Erregung oder Befriedigung zu erreichen.
  • Beispiel: Fußfetisch – die Person wird nur durch Füße oder bestimmte Schuhe sexuell erregt.
  • Merkmal: Oft ist der Fetisch so zentral, dass der sexuelle Reiz stark reduziert oder ausbleibt, wenn das Fetischobjekt nicht vorhanden ist.
  • Vergleich: Wie ein Schlüssel zum Schloss – ohne geht gar nichts (oder nur schwer).



❓ Warum verwechseln das so viele Menschen?​


Ganz einfach: Mischformen!


Manche Menschen bewegen sich irgendwo dazwischen – eine starke Vorliebe kann fetischartig werden, muss aber nicht automatisch pathologisch sein. Entscheidend ist, ob es den Alltag, Beziehungen oder sexuelle Begegnungen stark beeinflusst oder einschränkt.




🔍 Welche Arten von Vorlieben und Fetischen gibt es?​


Aktuell leben etwa 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten – und fast genauso viele unterschiedliche Vorlieben und Fetische gibt es. Jeder Mensch ist individuell, mit eigenen Wünschen und Empfindungen.


Außerdem spielen kulturelle Einflüsse eine Rolle: Menschen, die in unterschiedlichen Ländern oder Kulturen aufgewachsen sind, entwickeln andere Sitten, Ansichten – und eben auch andere sexuelle Vorlieben.


Die folgenden Listen sind also nur Beispiele – sie sind nicht vollständig. Viele Menschen definieren ihre Neigungen auch anders, je nachdem, wie intensiv sie etwas empfinden.




🔹 Sexuelle Vorlieben (Präferenzen)​


Diese steigern die Lust, sind aber nicht zwingend nötig für Erregung:


  • Stellungen – z. B. Missionar, Doggy, Reiten
  • Orte – Sex im Auto, in der Natur, im Hotel
  • Atmosphäre – romantisch, spontan, dominant/zärtlich
  • Kleidung – Dessous, Anzüge, Uniformen
  • Rollenspiele – Lehrer/Schüler, Chef/Angestellte, Fremde
  • Dirty Talk – verbale Stimulation
  • Langsamer vs. harter Sex – Tempo und Intensität
  • Sinnliche Reize – Massagen, Kerzenwachs, Eiswürfel
  • Kuscheln, Küssen, Nähe – auch emotional wichtig
  • BDSM-Elemente light – Fesseln, Augenbinden, leichte Dominanz



🔸 Sexuelle Fetische​


Ein Fetisch ist meist auf eine bestimmte Sache fixiert, die für Erregung zentral ist:


👉 Objekt-Fetische:


  • Füße, Zehen, Schuhe, Strümpfe
  • Leder, Latex, bestimmte Stoffe
  • Unterwäsche – z. B. Strapse, BHs, Slips
  • Brillen, Handschuhe, Masken

👉 Körperbezogene Fetische:


  • Haare (lang, Achselhaare, etc.)
  • Hände, Bauchnabel, Rücken
  • Schwangerschaft (Gravidophilie)
  • Körperflüssigkeiten (Urin – Urophilie, Spucke etc.)

👉 Verhaltens- oder Situationsfetische:


  • Dominanz / Submission (Teil von BDSM)
  • Fesselspiele (Bondage)
  • Machtspiele, z. B. Chef-Angestellter
  • Exhibitionismus (sich zeigen)
  • Voyeurismus (zusehen)

👉 Ungewöhnlichere Fetische:


  • Ballonfetisch (Looner)
  • Plüschtiere oder Puppen
  • Verwandlungen oder Verkleidung (z. B. Gender-Swap)



💬 Wichtig:​


  • Nichts davon ist „unnormal“, solange alles einvernehmlich passiert und niemandem schadet.
  • Viele Menschen entdecken ihre Vorlieben oder Fetische erst im Laufe der Zeit – durch Neugier, Erfahrungen oder Gespräche mit dem Partner.
  • Nicht alles, was hier als Fetisch gelistet ist, muss ein Fetisch sein – bei manchen Menschen ist es nur eine Vorliebe. Und umgekehrt.



🏛️ Historischer Kontext: Homosexualität, Vorliebe & Fetisch​


Früher wurde Homosexualität in vielen Kulturen nicht als sexuelle Orientierung verstanden, sondern oft als Verhalten, Sünde, Krankheit – oder sogar als Fetisch.




🔹 1. Pathologisierung (19.–20. Jahrhundert)​


  • Im 19. Jahrhundert begannen Ärzte und Psychologen, Sexualität zu „kategorisieren“.
  • Homosexualität wurde als sexuelle Störung oder Paraphilie (Sammelbegriff für „abweichende Sexualität“) eingeordnet – ähnlich wie Fetische.
  • Sie landete in einer Schublade mit Begriffen wie „Fetischismus“, „Sadismus“, „Masochismus“ usw.
  • Heute wissen wir: Das war ein veralteter und fehlerhafter Blick auf Sexualität.



🔹 2. Kriminalisierung & Stigmatisierung​


  • Homosexualität wurde in vielen Ländern strafrechtlich verfolgt (z. B. §175 in Deutschland).
  • Gleichzeitig wurde sie nicht verstanden, sondern mystifiziert oder sogar sexualisiert.
  • Vor allem schwule Männer wurden in Medien oft als „fetischisiert“ dargestellt – als etwas Exotisches oder Abartiges, nicht als Menschen mit Gefühlen und Tiefe.



🔹 3. Fetischisierung durch die Gesellschaft​


  • Auch heute noch wird Homosexualität manchmal fetischisiert, z. B. in bestimmten Pornos oder durch Außenstehende.
  • Beispiel: Schwule Männer oder lesbische Frauen werden auf ihren sexuellen Aspekt reduziert, anstatt sie als ganze Personen zu sehen.
    Das nennt man Fetischisierung durch Außenstehende.



🧠 Was ist der Unterschied heute?​


✅ Heute ist klar:

  • Homosexualität ist keine Vorliebe oder ein Fetisch, sondern eine sexuelle Orientierung.
  • Eine Vorliebe wäre z. B. „Ich stehe auf sportliche Männer“.
  • Ein Fetisch wäre: „Ich werde nur bei Lederstiefeln erregt“.
  • Homosexualität dagegen ist kein Spiel, keine Phase – sondern ein Teil dessen, wie jemand liebt, lebt und fühlt.



🏳️‍🌈 Fazit:​


Homosexualität wurde historisch mit Fetischen verwechselt – aus Angst, Unwissen oder gezielter Diskriminierung.
Heute wissen wir:
Homosexualität ist keine „Neigung“ oder „sexuelle Abweichung“, sondern eine vollwertige Orientierung – genauso wie Heterosexualität.




Und zuletzt noch:

Wenn du eine Vorliebe oder einen Fetisch hast, bedeutet das nicht, dass du ein schlechter Mensch bist.
Was zählt, ist Einvernehmlichkeit.
Achte darauf, dass dein Gegenüber Interesse an dem hat, was dich reizt – und zwinge niemanden zu etwas, das er oder sie nicht möchte.
Das Wichtigste ist, dass sich beide wohlfühlen.





📩 Hast du Fragen zu Vorlieben oder Fetischen?
Frag gerne – wir stehen dir jederzeit zur Verfügung!
 
Oben